4 Vallées

Die Ski­rou­ten Col des Mines und Val­lon d'Ar­by

4 ValléesDas Ski­ge­biet der 4 Vallées ist ex­trem ab­hän­gig vom Na­tur­schnee, weil die reiz­volls­ten Tei­le Ski­rou­ten sind, die na­tur­ge­mäß nicht be­schneit wer­den (kön­nen). Glück­li­cher­wei­se lie­gen die­se Stre­cken­ab­schnit­te meist an Nord­hän­gen, so­dass die Schnee­qua­li­tät dort oft bes­ser ist als auf den prä­pa­rier­ten Pis­ten. Wir ge­ben un­um­wun­den zu, dass wir nicht er­war­ten, die für un­se­re An­sprü­che er­for­der­li­chen Schnee­men­gen dort über Weih­nach­ten an­zu­tref­fen.

4 Vallées Das Ge­samt­ge­biet lässt sich nur über Ski­rou­ten im vol­len Um­fang nut­zen. So ist die ein­zi­ge Ver­bin­dung zwi­schen Ver­bier und La Tzou­maz, die nicht ei­nen (wenn auch kur­zen) Weg mit dem Ski­bus er­for­dert, die Tou­ren­ab­fahrt Col des Mines/Val­lon d'Ar­by. Kommt man von Nen­daz, so er­zwingt die Rück­fahrt die Be­wäl­ti­gung der für An­fän­ger ex­trem schwe­ren Rou­ten am Chas­sou­re und Plan du Fou, wes­halb dort die Gon­deln in Rich­tung Tal am Abend oft vol­ler sind als die Hän­ge.

4 Vallées Das High­light ist si­cher­lich die Ski­rou­te am Val­lon d'Ar­bi nach La Tzou­maz, ein Ort auf der Rück­sei­te von Sa­vo­ley­res. Von den Hö­hen über Nen­daz (Tra­cou­et) schaut man über das Tal und der Ort scheint zum Grei­fen na­he zu sein. Tat­säch­lich be­nö­tigt man nur vier Lif­te, ei­ni­ge nur mä­ßig span­nen­de Ab­fahr­ten und ei­ne groß­ar­ti­ge Ski­rou­te bis dort­hin. Ei­ne Schee­frä­se, die sich in ei­ner Keh­re un­ter den Fel­sen duckt, sorgt für ei­ne der spek­ta­ku­lärs­ten Tras­sen­füh­run­gen, die ich in ei­nem Ski­ge­biet je ge­se­hen ha­be!

4 Vallées Wenn man es sehr ge­nau nimmt, fol­gen die Ski­rou­ten Col des Mines und Val­lon d'Ar­bi, des­sen Schreib­wei­se mit i oder y auch aus den of­fi­zi­el­len Un­ter­la­gen nicht end­gül­tig her­vor­geht, bis zum Col des Mines dem sel­ben Weg. Lei­der ist die­se Stre­cken­füh­rung für Snow­boards nur schwer pas­sier­bar, weil sie sich ein gu­tes Stück auf glei­cher Hö­he am Berg ent­lang zieht.

4 Vallées Al­so wird man für La Tzou­mas bei ent­spre­chen­der Schnee­la­ge am En­de des Trogs gleich nach rechts den Hang hin­un­ter fah­ren und dann ei­ner der vie­len Spu­ren fol­gen. Ei­ne Schnei­se im Wald er­laubt die di­rek­te Ab­fahrt zum Bach. Der Weg ist eng, steil und auch schon mal ei­ne Stre­cke für Tief­schnee­fah­rer. Vor al­len der ers­te Ab­schnitt un­mit­tel­bar nach dem Trog ist hier­für gut ge­eig­net. Un­ten am Bach soll­ten Snow­board­fah­rer ih­re Te­le­skop­stö­cke da­bei ha­ben oder ei­nen Ski­fah­rer, der so et­was ver­lei­hen oder Snow­bords zie­hen kann. Der al­ler­letz­te Teil der Ski­rou­te folgt ei­nem Schlit­tel­weg, der, auf aben­teu­er­li­che Wei­se Ein­fahr­ten kreu­zend, et­wa ei­nen hal­b­en bis ei­nen Me­ter in der Hö­he ver­setzt an ei­ner Stra­ße ent­lang führt. Kurz vor der Um­lauf­gon­del trifft man auf die Pis­te ins Tal.

4 Vallées 2018 fah­re ich die Bob­bahn er­neut und rau­sche am En­de un­ter ei­nem rie­si­gen Ban­ner hin­durch, das in Zei­chen­spra­che er­klärt, dass man nicht nach rechts ab­bie­gen, son­dern über den Col des Mines fah­ren soll. Ich tue das und se­he mich auf der eher un­spek­ta­ku­lä­ren Ab­fahrt durch den Wald ei­ner La­wi­ne ge­gen­über, die bis zur Brücke am Bach hin­un­ter reicht. Fol­gen­den Satz wer­de ich vier Wo­chen wie­der spä­ter strei­chen: «Und, potz­blitz, man um­fährt da­bei auch den bei Snow­board­fah­rern un­be­lieb­ten Zieh­weg im Tal». Denn am 16. März wird ei­ne wei­te­re La­wi­ne an der­sel­ben Stel­le nie­der­ge­hen und vier Ski­fah­rer in den Tod rei­ßen, auf eben je­ner Va­ri­an­te, die wir 2009 be­fah­ren hat­ten.

4 Vallées Die Tou­ren­ab­fahrt nach Ver­bier hat­ten wir in un­se­ren Ge­schich­ten bis­her stief­müt­ter­lich be­han­delt. Fährt man am Col des Mines ge­ra­de­aus und über­quert den Sat­tel, schaut man hin­un­ter auf das Plat­teau von Ver­bier. We­gen sei­ner ex­po­nier­ten Süd­la­ge weicht der Schnee schnell auf, der dann an küh­len Ta­gen zu Bruch­harsch wird. So auf­be­rei­tet ist die Rou­te un­an­gehm zu fah­ren und der Spaß bald vor­bei. Bleibt es warm, hat man es mit Sulz­schnee zu tun; im­mer­hin ist der weich und leich­ter zu meis­tern.