Frank­reich

Stras­bourg

Strasbourg, Zentrum Straß­burg ist nicht nur ei­ne der größ­ten fran­zö­si­schen Städ­te, sie ist auch ei­ne der schöns­ten. Das war uns nach ei­nem Be­such 1995 mehr als 20 Jah­re spä­ter ei­nen Kurz­ur­laub wert. Dass bei der Ka­the­dra­le das Geld nicht für ei­ne zwei­te Turm­spit­ze ge­reicht hat, ist zwar be­dau­er­lich, sorgt an­de­rer­seits aber für ein un­ver­wech­sel­ba­res Wahr­zei­chen. Die kunst­voll und auf­wän­dig ver­zier­te Fassa­de ist we­gen der En­ge der Alt­stadt nur in Aus­schnit­ten fo­to­gen, den­noch sehr be­ein­dru­ckend.

Strasbourg, Zentrum Die Ka­the­dra­le be­stimmt das Bild der Alt­stadt, die bei ge­nau­em Hin­se­hen wei­te­re in­te­res­san­te Ge­bäu­de auf­weist. An­ders als vie­le deut­sche In­nen­städ­te wur­de Straß­burg im zwei­ten Welt­krieg nicht zer­stört, so­dass die Bau­sub­stanz in den meis­ten Fäl­len noch ori­gi­nal ist. Hin­zu kommt die oft wit­zi­ge Mi­schung aus deut­schen und fran­zö­si­schen Be­grif­fen, die das Hin und Her des El­saß zwi­schen den bei­den Staa­ten greif­bar ma­chen.

Strasbourg, Maison Kammerzell Das Haus (Mai­son) Kam­mer­zell ge­hört zu den be­rühm­tes­ten Bau­wer­ken der Stadt. Sein Ur­sprung reicht bis in das frü­he 15. Jh. zu­rück. Es wur­de mehr­fach um­ge­baut und gilt als Meis­ter­werk der Spät­go­tik. Heu­te be­her­bergt es ein be­kann­tes Res­tau­rant, das zu be­tre­ten ei­ne klei­ne Zeit­rei­se be­deu­tet. Es ist ge­spickt mit Fo­tos be­rühm­ter Per­sön­lich­kei­ten, die hier ge­ges­sen ha­ben, dar­un­ter Staats­gäs­te aus al­ler Welt. Un­ser Es­sen dort war gut aber nicht sen­sa­tio­nell, ei­nen Be­such ist das Haus trotz­dem wert.

Strasbourg, Schifffahrt Straß­burg liegt nicht nur an der Ill son­dern auch am Rhein-Rhone-Kanal. Da­her be­stimmt Was­ser das Bild der Alt­stadt. Was liegt al­so nä­her, als dies für ei­ne Stadt­rund­fahrt im Boot zu nut­zen. Wir or­dern die Tickets on­line über das Smart­phone, was die Bu­chung aber nicht un­be­dingt ver­ein­facht, zu­mal man sich die Kar­ten am En­de doch noch ab­ho­len muss. Die Fahrt selbst ist spek­ta­ku­lär, nicht zu­letzt weil man da­bei auch ei­ne Schleu­se pas­siert.

Strasbourg, Schifffahrt Die Kanä­le sind schmal und die Häu­ser sind bis ans Was­ser ge­baut, so­dass die Schif­fe sehr dicht an den Wän­den vor­bei­fah­ren. Tei­le der Be­bau­ung fol­gen dem nüch­ter­nen, grau­en Stil der Fran­zo­sen, an­de­re dem Fach­werk­stil, der aus der deut­schen Ge­schich­te stam­men dürf­te. Ins­be­son­de­re der his­to­ri­sche Teil der Alt­stadt na­mens «la Pe­ti­te Fran­ce» ist be­rühmt für sei­ne prunk­vol­len Häu­ser. Ab­ge­schlos­sen wird das Vier­tel durch ei­ne Be­fes­ti­gungs­an­la­ge von Vau­ban.

Strasbourg, ARTE Straß­burg ist die Stadt der kur­zen We­ge. So führt uns un­se­re Schiff­fahrt bis zum Eu­ro­pa­par­la­ment, dem wir na­tür­lich noch ei­nen Be­such ab­stat­ten wer­den. Von dort zu­rück zur Alt­stadt geht es ent­we­der mit der Tram oder zu Fuß, was ei­nen durch die äl­te­ren Vor­or­te führt und kaum län­ger als ei­ne hal­be Stun­de dau­ert. Eben­falls am Was­ser er­rich­tet und vom Boot aus gut zu se­hen: Die Zen­tra­le des deutsch/fran­zö­si­schen Fern­seh­ka­nals ARTE.

Strasbourg, La Petite France Wer die Zeit er­üb­ri­gen kann, soll­te ei­ne Füh­rung durch das Eu­ro­pa­par­la­ment mit­ma­chen und ein­mal ei­nen Blick in den Ple­nar­saal wer­fen, so­fern es ge­eig­ne­te Ter­mi­ne für ei­ne Füh­rung gibt. Denkt man an die von Krie­gen über­vol­le eu­ro­päi­sche Ge­schich­te zu­rück, ist nach­voll­zieh­bar, dass die EU mit dem Frie­dens­no­bel­preis aus­ge­zeich­net wur­de, auch wenn ei­nem nicht al­les ge­fal­len mag, was hier be­schlos­sen wird.

Wir ver­ab­schie­den uns von Straß­burg Strasbourg, La Petite France mit ei­nem Bild von ei­nem Abend­bum­mel durch die Alt­stadt. Am nächs­ten Mor­gen wer­den wir den Wa­gen aus ei­nem Park­haus ho­len, das wir trotz ei­ner Be­schrei­bung durch die Ho­tel­re­zep­ti­on nur mit größ­ten Mü­hen und un­ter Missach­tung ei­ni­ger Durch­fahrts­ver­bo­te über­haupt er­reicht hat­ten. Für drei Ta­ge ver­langt der Au­to­mat über 80 Euro, was sich durch das Nach­schie­ben der Ho­tel­kar­te auf die Hälf­te re­du­ziert. Für die Heim­fahrt wäh­len wir die Land­stra­ße über Ha­guenau und Wis­sem­bourg zum Deut­schen Wein­tor.