Sankt Mo­ritz

Ei­ne Re­gi­on für je­de Win­ter­sport­art

St. MoritzSankt Mo­ritz ist ein Win­ter­spor­tort mit klin­gen­dem Na­men, ver­bun­den mit der Vor­stel­lung, dass der Ski­an­zug selbst ein Nerz sei. Wer nicht mit De­si­gner­kla­mot­ten auf die Pis­te gin­ge, der fal­le auf. Se­hen und ge­se­hen wer­den sei hier das Wich­tigs­te und das Ski­ge­biet sei platt, platt­ge­walzt und lang­wei­lig. Man liest in ein­schlä­gi­gen Fo­ren dar­über manch üb­le Zei­le. Ski fah­ren sei hier die schöns­te Ne­ben­sa­che der Welt, dem ge­gen­über wür­den al­le an­de­ren Win­ter­sport­ar­ten und nicht zu­letzt das Ku­li­na­ri­sche kul­ti­viert.
St. Moritz*
Nun hat St. Mo­ritz einen zu großen Na­men, als dass wir uns von dem Ge­schwätz mit­tel­mä­ßi­ger Ski­fah­rer be­ein­dru­cken las­sen wür­den. Wir ha­ben im­mer die An­sicht ge­pflegt, dass wir am Bes­ten selbst hin­fah­ren und uns ein Ski­ge­biet an­se­hen. Und das ist auch gut so, zu­mal wir mit Ski und Snow­board un­ter­wegs sind, das Ski­ge­biet zu­dem mit­tels GPS  ver­mes­sen und da­her bis in die letz­te Ecke fah­ren und tat­säch­lich auch al­le Pis­ten und Ski­rou­ten se­hen, die nicht ge­schlos­sen sind.
St. Moritz*
Sankt Mo­ritz hat ge­gen­über an­de­ren Win­ter­sport­re­gio­nen der Al­pen einen Grad an An­ge­bots­viel­falt er­reicht, der un­über­trof­fen ist. Die Zahl der Ge­schäf­te mit ex­klu­si­ven Mar­ken (Ziel­grup­pe Frau­en) ist eben­so be­ein­dru­ckend wie die Zahl der Win­ter­wan­der­we­ge, die de­nen, die nicht Ski fah­ren, Mög­lich­kei­ten zwi­schen Wan­dern und Fla­nie­ren bie­ten. Nun könn­te man treff­lich dar­über strei­ten, ob es un­be­dingt auch noch ei­ne Gour­met­wo­che sein muss, die das An­ge­bot kom­plet­tiert, aber die­je­ni­gen, die des­halb kom­men, be­le­gen die teue­ren Ho­tels und hal­ten sich auch meist dort auf oder fah­ren ih­re Ma­se­ra­ti im Kreis durch den Ort, stö­ren al­so in kei­ner Wei­se auf der Pis­te. Und die­je­ni­gen Fein­schme­cker oder Au­to­lieb­ha­ber, die tags­über Ski fah­ren, sind meist so gu­te Fah­rer, dass sie auch wie­der nicht stö­ren, son­dern da­zu bei­tra­gen, dass wir das Ge­biet als das mit dem bes­ten durch­schnitt­li­chen Fahr­ver­mö­gen al­ler Ski­ge­bie­te in Erin­ne­rung be­hal­ten wer­den.
St. Moritz*
Das fast völ­li­ge Feh­len blau­er Pis­ten im Lift­plan kann auf Ar­ro­ganz der Be­trei­ber oder auf einen ho­hen Schwie­rig­keits­grad schlie­ßen las­sen. In St. Mo­ritz ist wohl eher Letz­te­res der Fall. Da­her wä­re es völ­lig falsch an­zu­neh­men, dass das Al­pins­ki­ge­biet hin­ter den an­de­ren Sport­ar­ten zu­rück­ste­hen wür­de, auch wenn Lang­lauf hier, nicht zu­letzt be­dingt durch die großen Frei­flä­chen der zu­ge­fro­re­nen Seen, einen sehr, sehr ho­hen Stel­len­wert hat. In der Wo­che, in der wir vor Ort sind, wird die FIS so­wohl Ab­fahrt, Kom­bi­na­ti­on als auch Su­per-G der Da­men durch­füh­ren, die Rei­ter einen Wett­be­werb in St. Mo­ritz Bad ha­ben, bei de­nen sich Ski­fah­rer von Pfer­den zie­hen las­sen, die, an­ders als auf dem Bild, oh­ne Rei­ter da­her kom­men. Am En­de tref­fen dann auch noch die Po­lo­spie­ler ein, die ih­re Wett­kämp­fe hier auf Eis durch­füh­ren.