Les Arcs

Ai­guil­le Rou­ge - Ein gran­dio­ser Aus­sichts­punkt

Les ArcsDie Aus­sicht von der Ai­guil­le Rou­ge, 3226 m, bie­tet ei­nes der bes­ten Pa­n­ora­men der Al­pen, für mich be­ein­dru­cken­der als die Aus­sicht vom deut­lich hö­he­ren Klein Mat­ter­horn von Zer­matt. Es ist dann auch eher das Am­bien­te als die Schwie­rig­keit der Pis­ten, die den Ski­fah­rer hier an­ste­hen las­sen. An­ge­bun­den über ei­ne Luft­seil­bahn, die et­wa 1000 Per­so­nen pro Stun­de trans­por­tie­ren kann, wird die Auf­fahrt zum Ge­duldss­piel. Im­mer­hin kann man die War­te­zeit von bis zu ei­ner Stun­de für die Mit­tags­pau­se nut­zen. Oben an­ge­kom­men steht man vor der Ei­sen­kon­struk­ti­on der Berg­sta­ti­on, ei­ne fran­zö­si­sche Ei­gen­art, of­fen­sicht­lich in­spi­riert von den küh­nen Bau­wer­ken ei­nes Gu­sta­ve Eif­fel, die sich aber bes­ser in die Land­schaft ein­fügt als die oft klo­big-klot­zi­gen Berg­sta­tio­nen in der Schweiz.
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Die Ab­fahr­ten von der Ai­guil­le Rou­ge zäh­len zu den eher we­ni­ger auf­re­gen­den Pis­ten der Al­pen, auch wenn hier oben die Rich­tung nach Vil­la­ro­ger schwarz aus­ge­zeich­net ist. Ich bin da­von nicht über­zeugt. Im­mer­hin ent­schä­digt der Blick über die Al­pen und hin­über zum Mont Blanc, des­sen ge­wal­ti­ge Hö­he vor al­lem des­halb so ein­drucks­voll in Er­schei­nung tritt, weil er sich nicht in ei­ne end­lo­se Rei­he von et­wa gleich ho­hen Ber­gen ein­ord­nen muss.
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Wenn es wind­still ist, kann man es auf der Berg­spit­ze gut aus­hal­ten. Lei­der ist es trotz kür­ze­rer War­te­zei­ten beim zwei­ten Mal be­reits re­la­tiv spät, als wir uns auf den Weg ins Tal ma­chen. Zur Ehren­ret­tung des Ski­ge­biets muss ich an­mer­ken, dass we­gen der Schnee­ver­hält­nis­se die meis­ten schwe­ren Pis­ten nicht be­fahr sind. Ist das der Fall, dann bie­ten die Hän­ge an der Ai­guil­le Rou­ge ei­ni­ge schwar­ze Pis­ten.
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«Schwarz ist nicht gleich schwarz», könn­te man mei­nen, und das ist auch so und gilt hier ganz be­son­ders. Zwi­schen «kaum pas­sier­bar» und «Was war denn das?», gibt es hier je­de Nuan­ce von Schwarz. Aber Pis­ten­län­gen ma­chen noch kein Ski­ge­biet. Und so sind auch die oft kur­zen Pis­ten vor al­lem für die­je­ni­gen von Reiz, die ih­re Pau­sen in den Lif­ten ma­chen und nicht auf den Pis­ten.
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Nach dem Schnee­fall vom Vor­tag hät­ten wir bis Vil­la­ro­ger ab­fah­ren kön­nen, aber die Zeit drängt. Ich ha­be die meis­ten Stre­cken «im Kas­ten», al­so im GPS-Emp­fän­ger, und so fah­ren wir über den Ar­ca­bul­le zu­rück nach Plan Pei­sey. Zwar ist der Col de la Chal mit 2600 Me­tern an­ge­ge­ben, aber auch mehr­fa­che Mes­sun­gen an ver­schie­de­nen Ta­gen wei­sen ihn nur mit 2550 Me­tern aus. Wir ge­nie­ßen den Abend auf den Hän­gen ober­halb von Arc 1800 und be­schlie­ßen den Tag mit ei­nem Ab­sa­cker auf un­se­rem Haus­lift. Ein in je­der Hin­sicht per­fek­ter Ski­tag!