la Plagne

Ei­ne «Glet­scher­tour»

la PlagneWä­re das Wet­ter bes­ser ge­we­sen, gä­be es hier viel­leicht Bil­der vom Glet­scher. Wä­re der Glet­scher bes­ser ge­we­sen, hät­te man viel­leicht auch mehr zu er­zäh­len und mehr zu zei­gen ge­habt. Aber so bin ich ent­täuscht, als wir den Glet­scher wie­der ver­las­sen, wie wir ge­kom­men sind, in ei­ner al­ten Vie­rer­gon­del, die ei­nen Berg­rüc­ken über­win­det, an dem es in kei­ner Rich­tung ei­ne Ab­fahrt gibt. Wa­rum die Stre­cke hin­un­ter zum Va­noise Ex­press, die die Ski­leh­rer neh­men, nicht als Ski­rou­te aus­ge­wie­sen wird, bleibt wohl das Ge­heim­nis der Lift­be­trei­ber. Ich kann mei­ne Frau nicht da­für ge­win­nen, den Weg zu fah­ren - und so bleibt die Ent­de­ckung die­ser sinn­rei­chen Va­ri­an­te spä­te­ren Rei­sen vor­be­hal­ten.
la Plagne*
Man er­reicht den Glet­scher von Plagne Cen­tre kom­mend über Bel­le Plagne und die Um­lauf­gon­del zum Ro­che de Mio; von Les Arcs aus kann man den Ses­sel­lift In­ver­sens neh­men, der eben­falls dort oben an­kommt, ge­fühlt aber viel län­ger braucht, zu­mal man zu­vor ei­nen wei­te­ren, nicht son­der­lich schnel­len Lift braucht. Da ist die Ver­bin­dung über den Sal­la ver­mut­lich schnel­ler, von dem aus man bei flot­ter Fahrt eben­falls in Kür­ze Bel­le Plagne er­reicht.
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Am Ro­che de Mio wech­selt man in ei­ne Gon­del, die an schö­nen Ta­gen auch schon mal über­las­tet ist. Wa­rum sich so vie­le Ski­fah­rer in Rich­tung Glet­scher auf den Weg ma­chen, kann ich nicht ganz nach­voll­zie­hen, zu­mal die Aus­beu­te an Pis­ten­ki­lo­me­tern dort be­son­ders ge­ring ist. Der ers­te Ein­druck ist er­nüch­ternd! Schlech­tes Wet­ter, kur­ze Pis­ten, ein lang­wei­li­ger 4er-Ses­sel und ei­ne äu­ßerst un­an­ge­neh­me Lauf­stre­cke für Snow­boar­der auf dem Weg dort­hin. Am Liebs­ten wä­re ich um­ge­kehrt! Aber was tut man nicht al­les aus ver­mes­sungs­tech­ni­schen Grün­den. Und so fol­ge ich mei­ner Frau eher miss­mu­tig über den Glet­scher.
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Dass ich am En­de doch noch mei­nen Spaß ha­be, liegt nicht zu­letzt dar­an, dass der Glet­scher ei­ni­ge sehr schwie­ri­ge Pas­sa­gen und un­er­war­te­te Her­aus­for­de­run­gen be­reithält. Ich hät­te die Ab­fahrt vom klap­pe­ri­gen, ver­mut­lich von Charles de Gaul­le per­sön­lich zu Be­ginn sei­ner Amts­zeit ein­ge­weih­ten Lift, dem Tra­ver­sée, hin­un­ter zur Tal­sta­ti­on des Bel­lecôte II nicht wei­ter ernst ge­nom­men, aber so­wohl die rol­len­de Stre­cken­füh­rung als auch ei­ni­ge Teil­stücke dar­in las­sen mich zu der Er­kennt­nis kom­men, dass man sein Board bes­ser streng auf den Bo­den presst, um nicht ei­nen un­vor­her­ge­se­he­nen Ab­flug über ei­ni­ge die­ser tücki­schen Abriss­kan­ten zu ma­chen. Wir re­den von Ge­schwin­dig­kei­ten um 60 km/h, wie sie letzt­lich vom GPS-Emp­fän­ger auf­ge­zeich­net wer­den. Über­trof­fen wird das am En­de so­gar noch von der nach hef­ti­gen Schnee­fäl­len zur Tou­ren­ab­fahrt mu­tier­ten Pis­te la chi­au­pe hin­un­ter zur Gon­del. Auch der ab­seits der prä­pa­rier­ten Pis­ten ge­le­ge­ne Steil­hang auf dem Weg zum Cha­let de Bel­lecôte, den ich letzt­lich auf Wunsch mei­ner Frau nicht selbst er­kun­de, ist von be­son­de­rem Reiz, wie al­les, was über 100% Ge­fäl­le auf­weist.