Rad­tour zur Mo­sel 2017

Von der Ahr zur Mo­sel

Radtour Bonn-Mosel-Koblenz 2017: Steinsammlung bei MüschAn der Stein­samm­lung zwi­schen Müsch und Ahr­dorf ma­che ich die zwei­te Rast. Hier hat man un­ter­halb der al­ten Bahn­tras­se die Bö­gen des Tra­jekts da­zu be­nutzt, Rast­plät­ze ein­zu­rich­ten, ei­nen Bo­xen­stopp. Man sitzt dort auf Holz­stäm­men, die ein­fach aber kunst­voll mit Leh­nen ver­se­hen sind. Wa­rum sitzt man ei­gent­lich so ger­ne, wenn man den gan­zen Tag im Sat­tel ver­bringt? Sitzt man da nicht?
Vor Ahr­dorf, wo der Ahr­r­ad­ler die Stre­cke nach Blan­ken­heim ein­schlägt, bie­ge ich nach Ahr­hüt­te ab. Bis kurz vor Hey­roth fol­ge ich ex­akt mei­nem Weg.

Dann, an ei­ner sehr stei­len Stei­gung der Kreis­stra­ße 59, piepst der GPS-Emp­fän­ger. Ich miss­in­ter­pre­tie­re das Si­gnal, weil es nicht vom Emp­fän­ger kommt, son­dern vom Smart­pho­ne, dass den Puf­ferak­ku leer­ge­saugt hat und we­gen der ge­rin­gen Fahr­ge­schwin­dig­keit zu we­nig Strom be­kommt. Wie dem auch sei, ich fah­re zu­rück und fol­ge ei­nem Feld­weg, an des­sen steils­ten Punkt ich schie­ben muss. Das hät­te ich mir er­spa­ren kön­nen, zu­mal die Ab­fahrt durch den Wald recht holp­rig ist. So tref­fe ich am En­de nach kur­z­em, stei­len An­stieg in Ober­ehe auf die B 421, der ich ei­nen Ki­lo­me­ter fol­ge. Vor Dreis schla­ge ich ei­nen wei­ten Bo­gen, der zwar ma­le­risch ist aber auch an­stren­gend. Von Dreis nach Dock­wei­ler geht es noch ein­mal über Land, dann muss ich den Haupt­stra­ßen fol­gen bis Daun.

Zeltingen, Hotel WinzervereinIch ma­che kei­ne Rast in Daun und auch nicht am Bahn­hof, zu dem man et­was berg­auf fah­ren muss, weil dort Floh­markt ist. Ich schla­ge so­fort den Weg auf dem Mo­sel-Maare-Rad­weg ein. Über die Frei­sprech­an­la­ge fra­ge ich beim Lei­ter der Rad­grup­pe nach, wo sich die Grup­pe be­fän­de. «Nicht auf dem MMR», be­kom­me ich zur Ant­wort: «Wir sind an der Mo­sel, in Zel­tin­gen!» Ich er­hal­te noch die Da­ten, bu­che mir ein Zim­mer zu den Kon­di­tio­nen der Grup­pe und set­ze be­ru­higt die Fahrt in Rich­tung Bern­kas­tel-Kues fort. Bis zum ers­ten Tun­nel geht es merk­lich bergan, da­nach ist die Ten­denz eben bis fal­lend. Ein sehr schö­ner Weg in ei­ner eher lang­wei­li­gen Land­schaft, so­fern man nicht ei­nes der Maa­re be­sucht, al­so ma­che ich kei­ne Bil­der.

Zeltingen, HochmoselübergangAl­ler­dings fol­ge ich dem Weg nicht bis zur Mo­sel, son­dern que­re we­gen der fort­ge­schrit­te­nen Zeit bei Plat­ten den Hö­hen­zug auf der B 50, die sehr ge­fähr­lich ist und von dum­men Ver­kehrs­pla­nern auf der Stei­gung nicht mit ei­nem Rad­weg (oder min­des­tens ei­ner Rad­spur) ver­se­hen wur­de. Im Ge­fäl­le hin­un­ter zum Fluss fällt das nicht ins Ge­wicht. Al­ler­dings kom­me ich, ein­ge­klemmt zwi­schen Au­tos, nicht da­zu, ein Bild von der über­aus ein­drucks­vol­len Hoch­mo­sel­brücke zu schie­ßen. Da­bei steht die Son­ne per­fekt! Das Bild wird mei­ne Toch­ter zwei Mo­na­te spä­ter nach­rei­chen.
Pünkt­lich zum Abend­es­sen tref­fe ich im Ho­tel Win­zer­ver­ein ein. Ich kann das Rad in die Ga­ra­ge stel­len, ma­che mich frisch und tref­fe die Grup­pe im Spei­se­saal.