Chur

Die Alt­stadt bei Nacht

Chur, Altstadt bei TageIch hät­te ger­ne mehr Bil­der am Ta­ge ge­macht, aber da sind wir un­ter­wegs zum Ski fah­ren. An je­nen Ta­gen, an de­nen wir nicht fah­ren, ist schlech­tes Wet­ter und man hat nicht das Licht zum Fo­to­gra­fie­ren. Zu­dem sind die Gas­sen der Alt­stadt so eng, dass die meis­ten Mo­ti­ve im Schat­ten lie­gen. Folg­lich er­gibt die Durch­sicht der Bil­der, dass sie fast al­le aus der Nacht stam­men. Abends lau­fen wir auf we­nig be­fah­re­nen Ne­ben­stra­ßen ins Zen­trum, um zu Abend zu es­sen, was et­was mehr als 30 Mi­nu­ten dau­ert. Chur, Altstadt bei NachtDann taucht ei­ne de­zen­te Be­leuch­tung die his­to­ri­schen Ge­bäu­de in ein fast ro­man­ti­sches Licht. Der Stadt­kern ist alt aber mo­der­ni­siert und sehr sau­ber und ge­pflegt.

Es­sen ist seit der Auf­wer­tung des Fran­ken ei­ne teue­re An­ge­le­gen­heit ge­wor­den. Und so las­sen sich die Schwei­zer im­mer et­was Neu­es ein­fal­len, um Wer­bung zu ma­chen. Der letz­te Schrei ist ein Es­sens­gut­schein, der 100 Fran­ken kos­tet und zum Ver­zehr von 3 Menüs be­rech­tigt. Da­zu gibt es ein Was­ser und auf Wunsch ei­nen Kaf­fee zum Nach­tisch. Zwei Per­so­nen fi­nan­zie­ren so mit zwei Gut­schei­nen drei Abend­es­sen. 40 Jahre Karneval in ChurWir ha­ben es aus­pro­biert und da­bei ein sehr gu­tes Ver­hält­nis von Preis und Leis­tung an­ge­trof­fen. Da nur ei­ne be­stimm­te An­zahl von Re­stau­rants an die­ser Ak­ti­on teil­nimmt und dann auch im­mer das­sel­be Es­sen an­bie­tet, muss man für Ab­wechs­lung stets ein an­de­res Lo­kal wäh­len.

Auf un­se­rem Rund­gang nach dem Es­sen tref­fen wir auf ei­nen La­den mit Kar­ne­vals­ko­stü­men und Perücken. Der Um­zug steht an. Der Kar­ne­val in Chur un­ter­schei­det sich von dem in Köln oder Düs­sel­dorf. 40 Jahre Karneval in ChurZwar fin­det man auch hier die Ele­men­te der Be­ma­lung und Ver­klei­dung so­wie der Mot­to­wa­gen, aber es sind die Mas­ken, die auf­fal­len, man­che rich­tig gru­se­lig. Wer «Ka­mel­le!» ruft, könn­te tat­säch­lich wel­che be­kom­men, aber hand­ver­le­sen zu­ge­reicht, nicht ge­wor­fen. Statt­des­sen wird Kon­fet­ti aus Ei­mern ver­teilt, sehr zum Spaß der ju­gend­li­chen Teil­neh­mer. Chur, Altstadt bei NachtUnd ganz an­ders ist der Zug­weg ge­re­gelt: Ab­sper­run­gen tren­nen Zug und Leu­te. Die Git­ter sind so weit nach au­ßen ge­rückt, dass zwi­schen der Men­ge und den Wa­gen und Grup­pen sehr viel Platz ist. Das könn­te man in Köln wohl so nicht durch­set­zen ...

Wir nut­zen den lo­ka­len Rund­funk, der den Um­zug aus­strahlt, um mit ei­nem Tag Ver­spä­tung das Schau­spiel aus der Per­spek­ti­ve der Ka­me­ra zu se­hen. Wäh­rend der An­fahr­ten auf die Ski­ge­bie­te hö­ren wir Ra­dio RSO. Da­her ken­nen wir Urs Mar­ti, den Stadt­prä­si­den­ten von Chur, des­sen Kom­men­ta­re zu ak­tu­el­len The­men rund um die Uhr ge­sen­det wer­den, heu­te bes­ser als un­se­re Lan­des­mut­ter in NRW. Ein In­ter­view beim Kar­ne­vals­um­zug rückt ihn für uns erst­mals ins Bild.