Côte d'Azur

Was­ser­ski - Mo­no­ski

Côte d'Azur, Bormes-les-Mimosas - Wasserski vor Le Lavandou Wie oft hat­te ich mir nun schon den Satz an­hö­ren müs­sen: «Non, Tho­ma, l'année pro­chai­ne!», wenn ich Chrystel, die Che­fin der Was­ser­ski­schu­le Bor­mes Ski et Wa­ke frag­te, ob ich nicht Mo­no­ski fah­ren kön­ne. Das sei sehr schwer und erst recht der Start. Der Start. Ich be­gin­ne die Sai­son 2017 mit ei­ner Tour vol­ler Fehl­starts mit Rück­fahrt im Boot und erst bei der zwei­ten Fahrt, ei­ne Stun­de spä­ter, klappt der Start auf An­hieb. Trotz­dem über­rascht Sie mich mit der Ein­schät­zung, dass es dies­mal da­zu kom­men könn­te.

Côte d'Azur, Bormes-les-Mimosas - Unterweisung Monoski Auch wenn hier der Fo­to­graf et­was da­ne­ben ge­hal­ten hat: Beim Mo­no­ski­fah­ren ste­hen die Fü­ße hin­ter­ein­an­der auf ei­nem ein­zi­gen Ski. Ein Fuß wird fest­ge­schnallt, der an­de­re rutscht in ei­ne Schlau­fe da­hin­ter. Wel­cher Fuß vor­ne fährt ist Ge­schmack­sa­che, aber ich wäh­le den­je­ni­gen, der auch auf dem Snow­board vor­ne ist. Da ich re­gu­lar fah­re, neh­me ich den lin­ken Fuß nach vor­ne. Im Ver­lauf der Un­ter­wei­sung und den da­mit ver­bun­de­nen ers­ten Fahr­übun­gen kann ich auch kei­nen Grund er­ken­nen, warum das nicht pas­sen soll­te.

Côte d'Azur, Bormes-les-Mimosas - Unterweisung Monoski Ganz im Ge­gen­teil. Ich füh­le mich auf dem ei­nen Ski so­gleich pu­del­wohl! Ich zie­he den Schuh vor dem Was­sern so fest an, wie es ge­ra­de noch aus­zu­hal­ten ist. Tat­säch­lich ver­schie­ben sich die Druck­punk­te wäh­rend der Fahrt und ge­fühlt lo­ckert sich da­mit die Bin­dung.

Wie ge­wöhn­lich be­ginnt man die Übun­gen am Aus­le­ger. Man nimmt die «gu­te Po­si­ti­on» ein, wie Chrystel sagt, und zählt lang­sam bis drei, wenn das Boot an­fährt. Dann schnellt man nach oben und ver­sucht, die Hüf­te nach vor­ne zu schie­ben. So­weit die Theo­rie.

Côte d'Azur, Bormes-les-Mimosas - Unterweisung Monoski An­ders als bei zwei Ski­ern star­tet man aber nicht am seit­lich an­ge­brach­ten Drei­eck son­dern im­mer am Bal­ken. Da­nach wer­de ich auf­ge­for­dert, wäh­rend der Fahrt nach dem Drei­eck zu grei­fen und mich dar­an fest­zu­hal­ten. Das ge­lingt mir zwar, aber es ist al­les an­de­re als ein­fach. Das Seil wird schließ­lich nach­ge­las­sen und ich fah­re zum ers­ten Mal frei ne­ben dem Boot. Zur Be­loh­nung macht mei­ne Leh­re­rin ein Fo­to, das ich spä­ter per E-Mail er­hal­te.

Be­reits wäh­rend der zwei­ten Übungs­fahrt nimmt mich Chrystel hin­ters Boot. Und schon der ers­te Start ist er­folg­reich. Ich las­se mich zu­rück­schlep­pen zur Sta­tion, wo ich mit Bei­fall emp­fan­gen wer­de. Chrystel kom­men­tiert das so: «Auf der zwei­ten Un­ter­richts­fahrt kann ich prak­tisch nie­man­den hin­ters Boot neh­men. Das war ei­ne Aus­nah­me und Du hast das gut ge­macht!»

Bormes-les-Mimosas - Wasserskirouten Die Gra­fik mit den bei­den Rou­ten zeigt re­prä­sen­ta­tiv, wie weit Tou­ren mit Was­ser­ski rei­chen kön­nen, bis zur «ro­ten Li­nie» bei Saint Claire. Da­bei ver­las­se ich ge­le­gent­lich die Po­si­ti­on hin­ter dem Boot und fah­re Kur­ven. Das Trai­ning macht sich be­merk­bar: Ein­mal er­tap­pe ich mich da­bei, wie ich ge­dan­ken­ver­lo­ren die Küs­te be­trach­te. Die Skier fol­gen dem Boot wie von al­lei­ne.

Mo­no­ski­fah­ren ist da­ge­gen viel an­stren­gen­der und auch ge­üb­te Fah­rer le­gen zwi­schen­durch ei­ne Pau­se ein. Die Hän­de bren­nen, wenn man 5 Mi­nu­ten hin­ter sich hat. Da­ran än­dert auch die Tat­sa­che nichts, dass ich mit Hand­schu­hen fah­re. Da­bei muss ich we­gen der gro­ßen An­stren­gung zu­nächst auf das Kreu­zen der Kiel­wel­le ver­zich­ten. Ich bin froh, hin­ter dem Boot ers­te Wel­len meis­tern zu kön­nen und nicht zu stür­zen. Bei der letz­ten Fahrt übe ich auch das er­folg­reich, al­ler­dings las­se ich es bei zwei mal zwei Kur­ven be­wen­den. Der ers­te Schritt ist ge­tan und ich wür­de die Fra­ge be­ja­hen, ob mir die mehr als 350 Ta­ge auf dem Snow­board hier­bei zu­gu­te ge­kom­men sind.