Rad­tour zur Mo­sel 2017

Hap­py Mo­sel

Radtour des Skiclubs Bingen 2017Am nächs­ten Mor­gen, nach ei­nem gu­ten Früh­stück, be­glei­te ich die Rad­grup­pe in Rich­tung Tra­ben-Trar­bach. Nach ei­nem Zwi­schen­spurt, ei­ner Art Sprint­wer­tung, ha­be ich ei­nen so gro­ßen Vor­sprung, dass ich sie im Vor­bei­fah­ren fo­to­gra­fie­ren kann. Nicht je­der kommt for­mat­fül­lend aufs Bild, aber die Meis­ten. In Tra­ben-Trar­bach ver­ab­schie­den sich die Ers­ten von mir, weil sie ei­nen Schop­pen der Wei­ter­fahrt vor­zie­hen. Auch die ver­blei­ben­den Mit­glie­der der Grup­pe be­glei­ten mich nur noch bis En­kirch, wo ei­ne Per­so­nen­fäh­re die Ver­bin­dung mit Kö­ve­nig rea­li­siert. Für sie geht es auf dem an­de­ren Ufer zu­rück.

Mosel bei BurgIch bin wie­der al­lein un­ter­wegs und tref­fe bei Pün­de­rich auf das Volks­fest «Hap­py Mo­sel», das in die­sem Jahr zum letz­ten Mal aus­ge­tra­gen wird. Ei­ni­ge Bel­gier und Hol­län­der, oh­ne­hin mi­se­ra­ble Au­to­fah­rer, hän­gen plötz­lich zwi­schen den Fahr­rä­dern fest. Ei­nem Bel­gier er­klä­re ich wäh­rend der Fahrt durch das of­fe­ne­ne Fens­ter auf fran­zö­sisch, wo er der ge­sperr­ten Stra­ße wie­der ent­kommt. Er dreht bei.

Happy MoselEs ist ei­ne Ei­gen­art der Mo­sel, dass sie sich ex­trem kur­ven­reich in die Land­schaft ge­fres­sen hat. Bis Co­chem sind die­se Me­an­der be­son­ders aus­ge­prägt. Ge­gen­wind wech­selt im­mer wie­der mit Rücken­wind ab und ich ver­su­che, leicht an­ge­schla­gen von den Stra­pa­zen des Vor­tags, Rä­der zu fin­den, die mich ein Stück im Wind­schat­ten mit­neh­men. Ein jün­ge­res Paar auf Renn­rä­dern er­laubt mir, so weit es geht mit­zu­fah­ren. Über ei­ne Stre­cke von knapp 4 km fah­ren sie 28,2 km/h. Da­nach las­se ich ab­rei­ßen.

Landeshauptarchiv Koblenz, Außenstelle Gondorf, Wasserschloss Im­mer wie­der hän­ge ich mich an gu­te Fah­rer dran, so­dass ich am En­de nach 120 km Ko­blenz mit ei­nem Schnitt von 15 km/h in­klu­si­ve Pau­sen er­rei­che. Bis da­hin ha­be ich aber noch ei­ni­ges zu fah­ren. Bei Ko­bern-Gon­dorf un­ter­quert die Stra­ße ei­ne Au­ßen­stel­le des Lan­des­haupt­ar­chivs Ko­blenz, die in ei­nem Was­ser­schloss un­ter­ge­bracht ist. Das Bild zeigt, dass das Wet­ter be­reits schlech­ter wird. Von hier sind es kei­ne 20 km mehr.

Happy MoselAuf dem lin­ken Ufer en­det die Sper­rung der Bun­des­s­tra­ßen bei Win­nin­gen, kurz nach­dem man die Mo­sel­brücke der A 61 un­ter­quert hat. Von dort geht es wei­ter auf Rad- und Feld­we­gen zur Gül­ser Brücke. Wie be­stellt wird sie In­stand ge­setzt, so­dass ich das Rad ei­ne sehr stei­le Trep­pe hin­auf und auch wie­der hin­un­ter tra­gen muss. Es reg­net leicht und so kann ich mich für den Um­weg über die Kurt-Schu­ma­cher-Brücke nicht er­wär­men. Ge­gen 1740 bin ich am Bahn­hof, wo ich ver­geb­lich ver­su­che, ei­ne Kar­te mit Rad­be­för­de­rung zu lö­sen. Ich in­for­mie­re den Schaff­ner, der aber erst kurz vor Bonn das völ­lig über­füll­te Rad­ab­teil im hin­ters­ten Wa­gen er­reicht. Er schlägt in schlau­en Bü­chern nach: Sonn­tags sei die Rad­mit­nah­me auf der Stre­cke kos­ten­los!
Um 19 Uhr er­rei­che ich Bonn. Ein an­stren­gen­des aber auch loh­nen­des Wo­che­n­en­de mit vie­len High­lights liegt hin­ter mir ...